von Florian König, maut1.de - 10. April 2024
Die aktuell laufende Sanierung von 5 Tunneln wird noch bis 2025 und der Neubau einer 600 Meter langen Brücke wird bis 2027 für Staus und Behinderungen auf einer der wichtigsten Verkehrsachsen in Österreich sorgen.
Tauernautobahn A10 in Österreich
Die A10 Tauernautobahn ist neben der Inntalautobahn (A12), der Brenner Autobahn (A13) sowie der Pyhrn Autobahn (A9) eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen durch die österreichischen Alpen. Sie ist ein Teil der Europastraße 55 (E55), die von Schweden über Dänemark nach Deutschland und über die Tschechische Republik und Österreich weiter nach Italien führt und in Griechenland endet.
Die Tauernautobahn A10 führt vom Autobahnknoten Salzburg an der West Autobahn (A 1) über die Tauern zum Autobahnknoten Villach mit der Süd Autobahn (A 2) und mündet dort in die Karawanken Autobahn (A 11). Auf einer Gesamtstrecke von knapp gut 183 Kilometern befinden sich 14 Tunnel.
Im Bereich des Katschberg- und Tauerntunnels ist die Tauernautobahn A10 eine Sondermautstrecke, für deren Nutzung Reisende neben der nötigen Vignette für Österreich nochmals Mautgebühren für die Durchfahrt bezahlen müssen.
Tunnelsanierung und Sperren bis Juni 2025
Die A10 Tauernautobahn ist insbesondere zu den Hauptreisezeiten im Sommer eine der am stärksten befahrenen Reiseroute zwischen Italien und Deutschland inklusive Staus. Auf einem 14 Kilometer langen Abschnitt zwischen Golling und Werfen werden derzeit fünf Tunnel, die bereits in den 1970er Jahren gebaut wurden, gleichzeitig saniert. Im Bereich der Baustellen sowie auf den umliegenden Straßen kann es daher auch abseits der stark frequentierten Wochenenden zu Verzögerungen und Staus kommen.
Tauernautobahn: Nur eine Fahrspur im Tunnel
Die fünf in die Jahre gekommenen Tunnelröhren werden zur nötigen Sanierung je Richtungsfahrbahn wechselweise gesperrt. Der Verkehr wird dann nur mehr durch eine freie Röhre einspurig im Gegenverkehr geführt. Reisende sollten aufgrund der zu erwartenden Verzögerungen und Staus je Strecke rund 30 Minuten zusätzlich einplanen.
Betroffene Tunnel auf der Tauernautobahn A10
Die seit September 2023 laufenden Sanierungsarbeiten werden noch bis Juni 2025 in diesen fünf Tunneln andauern:
- Ofenauer Tunnel (ca. 1,4 km)
- Hiefler Tunnel (ca. 2 km)
- Tunnel Brentenberg (ca. 600 m)
- Zetzenberg (ca. 550 m)
- Helbersberg (ca. 800 m)
Die Baumaßnahmen werden lediglich für die Hauptreisezeit von Juli bis August 2024 eingestellt, so dass dann wieder beide Tunnelröhren für den zu erwartenden, starken Urlaubsreiseverkehr genutzt werden können.
Hinweis: die mautpflichtigen Abschnitte Tauern- und Katschbergtunnel sind nicht von der Sanierung auf der Tauernautobahn A10 betroffen.
Je nach Anreise- bzw. geplantem Zielgebiet lohnt sich eventuell auch eine großräumige Umfahrung des Baustellengebietes z.B. über die Felbertauern-Bundesstraße sowie die Pyhrn Autobahn (A9) oder die Brenner Autobahn (A13). Allerdings ist auch auf diesen Routen zu den großen Reisezeiten mit Verkehrsbehinderungen und Staus zu rechnen.
Tunnelsanierung für mehr Sicherheit
Die baulich ältesten Autobahntunnel Österreichs sollen mit den laufenden Sanierungsmaßnahmen auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden u.a. wird die Sicherheitstechnik modernisiert, die Verbindungswege zwischen den Tunnelröhren verbreitert, sowie Tunneloberflächen, Brücken und Steinschlagschutz saniert. Das gesamte Tunnelsanierungsprojekt wird voraussichtlich rund 270 Millionen Euro kosten.
Premiere beim Brückenneubau auf der A10 Tauernautobahn
600 Meter lange Brücke wird zur Sanierung sechs Meter in die Luft gehoben
Beim Neubau einer Autobahnbrücke auf der A10 Tauernautobahn gibt es in Kärnten zudem eine absolute Premiere: hierbei wird das Tragwerk des 600 Meter langen Talübergangs Steinbrückenbach, knapp zwei Kilometer nördlich von Spittal an der Drau, um etwa sechs Meter in die Luft gehoben. Auf diese Weise dient die „alte“ Brücke der „neuen“ Brücke als Matrize für die Errichtung des neuen Brückentragwerks.
Die Vorbereitungen hierfür laufen bereits im März 2023 mit der Umleitung des Verkehrs in Richtung Salzburg auf die andere Brückenhälfte sowie der Verstärkung des Tragewerkes zur Erhöhung des zulässigen Tragegewichts für das künftig weiter steigende Verkehrsaufkommen. Derzeit erfolgt die Montage der für den Hebevorgang erforderlichen bis zu 18 Meter hohen Vorrichtungen auf eigens angebauten Konstruktionen zur anstehenden Anhebung des Brückenteils.
Neue Baumethode soll Zeit und Material einsparen
Die neuartige Baumethode ist innovativ und aus Umweltgesichtspunkten nachhaltig: denn auf diese Weise kann nicht nur die Produktion sowie der An- und Abtransport eines speziell gefertigten Rüstträgers sondern gleichzeitig auch noch mehrere hundert Tonnen Stahl inklusive der entsprechenden Materialtransporte eingespart werden.
Das gesamte Tragwerk wird dabei mit hydraulischen Pressen um insgesamt sechs Meter angehoben und speziell gesichert. Diese spektakuläre Leistung gegenüber herkömmlichen Baumethoden wird von einer österreichisch-italienischen Arbeitsgemeinschaft bestehend aus den Firmen ICM Construction, F-PILE und ICM SpA erbracht werden.
Geplante Fertigstellung bis zum Jahr 2027
Bis Mitte 2025 soll der erste Brückenteil in Fahrtrichtung Villach fertig und befahrbar sein, im Anschluss erfolgt der Neubau des zweiten Brückenteils in Fahrtrichtung Salzburg, der bis 2027 fertig gestellt sein soll.
Ein Video der ASFiNAG illustriert die neue Brückenbaumethode.
Fazit
Wir empfehlen Ihnen, sich vor Ihrer Reise über tagesaktuelle Einschränkungen durch die Baustellen sowie Verkehrsbelastungen zu erkundigen und sich auch die möglichen Alternativrouten genauer anzusehen.
Große Wohnmobile und Fahrzeuge über 3 Meter Höhe und über 3,5 Tonnen Gewicht können auch in Österreich mit unserer Mautbox die anfallenden Mautgebühren begleichen. Einfach mittig im unteren Drittel der Windschutzscheibe ca. 15 cm über dem Armaturenbrett montieren und losfahren.
Wir von maut1.de wünschen Ihnen auf jeden Fall allzeit eine Unfallfreie und sichere Fahrt!